eIRT: Erweiterte Injury-Recall-Technique

nach Dr. Dieter Becker und Dr.Martin Brunck

Warum eIRT ?

Häufig neigen Leistungssportler, die nach einer erlittenen Verletzung komplett geheilt und rehabilitiert sind, immer wieder zu neuen Verletzungen, auch in anderen Körperregionen. Außerdem ist die Koordination dieser Sportler oft schlechter als vor der erlittenen Verletzung („Formknick“).

Ausgehend von dieser Beobachtung konnten als mögliche Ursachen für die zu Grunde liegende Instabilität neurologisch aktive Verletzungsmuster bei diesen Patienten identifiziert werden.

In diesem Konzept repräsentiert ein Verletzungsmuster einen persistierenden Fluchtreflex, der an den Bereich der ursprünglichen Verletzung gekoppelt ist. Ähnlich einem psychischen Trauma, kann es auch auf der körperlichen Seite zu einer Speicherung eines Verletzungsereignisses kommen. Dieses bleibt trotz einer länger zurück liegenden Verletzung im Nervensystem als aktuelles Ereignis präsent und kann jederzeit den Impuls zu einem Fluchtreflex produzieren, der mit dem normalen Bewegungsmuster in Konflikt steht und so eine muskuläre Instabilität verursacht. Oft findet man noch bei älteren Erwachsenen in der Kindheit erlittene Verletzungen oder durchgemachte Operationen als Auslöser für ein bleibendes Verletzungsengramm. Weitere Verletzungen und Gesundheitsstörungen können hierdurch verursacht werden.

Solche Verletzungsmuster können neben den unmittelbaren neuromuskulären Effekten auch biochemische und emotionale Aspekte beinhalten und stellen einen körperlichen Ankerpunkt für diese Störungen dar („Embodiment“). Ohne eine spezifische Behandlung zur Auflösung und Integration solcher Verletzungsmuster sind die assoziierten Gesundheitsstörungen nicht vollständig und dauerhaft behandelbar. Man würde sonst nur nach dem Dawos-Prinzip (da wo es wehtut) behandeln und auch durch intensive Behandlung ließe sich dauerhaft keine nachhaltige Beschwerdefreiheit erzielen.

Geschichte der eIRT

Die erweiterte „Injury-Recall-Technique“ geht in ihrer ursprünglichen Form auf den amerikanischen Doctor of Chiropractic Walther Schmitt zurück. Sie wurde durch die deutschen Ärzte  Dr. Dieter Becker und Dr. Martin Brunck in den letzten 18 Jahren kontinuierlich zu einem komplexen Behandlungsweg weiterentwickelt. Verschiedenste Aspekte von alten Verletzungsmustern und Traumata und damit verbundener Gesundheitsstörungen und Beschwerden lassen sich rational erklären und können nachhaltig aufgelöst werden.

eIRT in der Praxis

Nicht nur bei den Sportlern, sondern auch bei vielen Patienten in unserer täglichen Praxis bestehen Verletzungsmuster, die die tiefere Ursache hinter deren Symptomen bilden. Häufig gehen diese Muster auf Operationen und Unfälle, aber auch auf biochemische Auslöser, wie z.B. Infektionen und emotionale Verletzungen, zurück.
 Aus diesem Grunde hat die IRT einen zentralen Platz in der Behandlungsstrategie unserer Praxen und wird von uns täglich bei vielen Patienten angewandt.

Behandlung

Damit sich ein Verletzungsmuster aufbauen kann, bedarf es der Aktivierung des Areals, das mit der Körpererinnerung verbunden ist. Dieses drückt sich zum Beispiel durch die Empfindlichkeit von Operationsnarben gegenüber Berührungen aus und führt zu einer  Instabilität der muskulären Führung.

Im Falle eines Verletzungsmusters reicht oft bereits Gehen oder Springen zur Aktivierung der Störung aus.
 Das Prinzip der IRT-Behandlung besteht darin, die Körpererinnerung zu provozieren und dann deren Einzelkomponenten durch die Behandlung von Muskeln, Wirbeln, Reflex- und Akupunkturpunkten so zu verändern, dass sich das Verletzungsmuster in der Zukunft nicht mehr aufbauen kann. 
Hierzu sind im allgemeinen eine bis vier Behandlungen ausreichend.